1600 bis 1699

 

Was in Hüsede geschah...

 

 1667

 Bau des ersten Schulgebäudes in Hüsede auf dem Grundstück auf dem das Feuerwehrhaus steht.

Es ist eine ganz seltene Ausnahme, daß die Urkunde einer Schulgründung in den Dörfern des Wittlager Landes bis heute erhalten geblieben ist. In Hüsede ist dieser Glücksfall zu verzeichnen. Aus der recht umfangreichen Urkunde und wegen der altertümlichen Schreibweise und Diktion: »Kund und zu wissen sey hiemit und craff dieses ... u.s.w.«, sind nur die wichtigsten Dinge herausgeschrieben. Die Ortschaft Hüsede wünschte danach im Jahre 1667 eine eigene kleine Schule für ihre Kinder, da der Schulweg nach Essen zu beschwerlich und zu weit sei. Auch damals konnte ein Dorf nicht so einfach eine Schule errichten, dazu bedurfte es schon verschiedener Genehmigungen. In der Urkunde wird deshalb bestätigt, daß die beiden adeligen Häuser Ippenburg und Hünnefeld, denen vermutlich alle Schulen in der näheren Umgebung unterstanden, ihre Einwilligung zu dieser Neugründung gegeben hätten. Der zeitige Amtsdroste, Johann Jobst von Ledebur auf Ovelgönne, der gleichzeitig als Oberholzgraf der großen, gemeinsamen Essener Mark mit der Hüseder Weisung fungierte, wurde als Stellvertreter des regierenden Fürstbischofs mit dem Ansinnen der Ortschaft konfrontiert, einen geeigneten Bauplatz für die neuzuerrichtende Schule aus der Mark anzuweisen. Er entsprach ihrem Wunsch und wies einen kleinen Platz »für ein geringes Heuselein« an, außerdem zwei Flächen Holz im Walde für den winterlichen Brand. Die Erbauung und weitere Unterhaltung der Schule oblag allein der Ortschaft. Gleichzeitig mußte sich das Dorf verpflichten, falls die Schule sich nicht halten sollte, daß errichtete »Heuselein« abzutragen und den alten Zustand wieder herzustellen.' Dieses erste Schulgebäude in Hüsede stand auf dem Landkeil, auf dem später das Spritzenhaus und das Trafogebäude errichtet wurden. Das zugehörige Grundstück dürfte etwa 1000-1200 qm umfaßt haben.

 

...und in der übrigen Welt

 

 1600 

 Der italienische Wissenschaftler Giordano Bruno wird in Rom als Ketzer verbrannt. Er hatte behauptet, die Erde kreise um die Sonne.

 

 1609 

 In Wolfenbüttel bringt Adolph von Soehne die erste deutsche Wochenzeitung auf den Markt

 

 1612 

 Jährlich werden in Angola etwa 10000 Sklaven eingeschifft.

 

 1618 

 Am 23. Mai bricht der Dreißigjährige Krieg aus: Während eines protestantischen Aufstandes im habsburgischen Prag werden zwei kaiserliche Ratsherren aus dem Fenster der Böhmischen Kanzlei auf den Hradschin geworfen. Der Konfessionskonflikt breitet sich rasch im Reich aus.

 

 1624 

 Kardinal Richelieu wird unter Ludwig XIII. leitender Minister Frankreichs. Er fördert die absolutistische Herrschaft des Königs.

 

 1625 

 Der holländische Maler Rembrandt van Rijn macht sich in Leiden selbstständig. Seine Spezialität ist biblische Historienmalerei

.

 1648 

 Der "Westfälische Frieden" beendet den Dreißigjährigen Krieg. Gewalt, Hunger und Seuchen haben die Bevölkerung Deutschlands seit 1618 von 17 auf 8 Millionen Menschen schrumpfen lassen.

 

 1653 

 Paris bekommt eine Stadtpost mit öffentlichen Briefkästen.

 

 1666 

 Ein Großfeuer verwüstet London. Eine Pestepidemie, die seit 1665 tobt und 68000 Tote gefordert hat, erlischt durch den Brand.

 

 1668 

 Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens "Der abentheuerliche Simplicissimus" erscheint. Der satirische Roman soll "in lustiger Manier" zeigen, "was Krieg für ein grausames Monstrum" ist.

 

 1679 

 Mit der "Habeas-Corpus-Akte" schützt das englische Parlament die Bürgerrechte gegen die königliche Macht.

 

 1683 

 Wien wird von den Türken erfolglos belagert. Der große Türkenkrieg dauert bis 1699 an.

 

 1684 

 Zum letzten Mal wird in England eine Frau als Hexe hingerichtet.

 

 1687 

 Die Türken haben das Parthenon der athenischen Akropolis als Pulvermagazin zweckentfremdet. Als es von einer venezianischen Bombe getroffen wird, fliegt es in die Luft.

 

 1698 

 Preußen führt Steuern auf Perücken und Karossen ein.